1938 und die Veränderung
Wir hatten im März 1938 Heurigenausschank gerade als Hitler in Osterreich einmarschiert ist.
Wir hatten im März 1938 Heurigenausschank gerade als Hitler in Osterreich einmarschiert ist.
Im Jahre 1939 wurde mit dem neuen Schuljahr in Zurndorf die erste Klasse Hauptschule eröffnet. Ich war mit meinem Jahrgang als einer der ersten Schüler mit dabei.
Auf der Eisenbahn waren beide Gleise bis Parndorf voll gestopft mit Lastzügen, denn in Parndorf war in den letzten Kriegstagen die Bahn bombardiert worden und man schob die Züge zusammen, in der Hoffnung, dass die Geleise rechtzeitig repariert werden, was nicht mehr gelungen ist.
Es wurden während des Krieges schon früh die Lebensmittelkarten eingeführt. Eine jede Person hatte eine solche Karte, wo eine bestimmte Anzahl von Punkten für verschiedene Lebensmittel darauf war und bei jedem Einkauf wurde die entsprechende Zahl der gekauften Sachen mit der Schere abgeschnitten.
Unsere Ochsen wuchsen zu einem prächtigen Gespann heran, die aufs Wort mit einer kleinen Andeutung mit der Peitsche leicht gelenkt werden konnten.
Die Front kam immer näher und es musste schon im Frühling und im Sommer der Jahrgang 1928 zur Volkssturmausbildung nach Bruck einrücken.
An einem kalten Februarmorgen 1946 musste ich mit zwei Russen für den Stützpunkt Zurndorf bei Meixner Adam nach Neudorf um Proviant fahren. Beim Gasthaus neben dem späteren Bründlbad, wo es mehrere Fenster gibt, wurden bei jedem Fenster andere Lebensmittel ausgegeben. Fleisch, Mehl, Sauerkraut und anderes.
Als die Front im März 1945 schon ganz nahe war, fürchtete man, dass bei dem errichteten Südostwall größere Kämpfe stattfinden werden. Es richteten sich viele zum Flüchten her. Zum Beispiel einen Pferdewagen mit Plane bedeckt.
Es war an einem stürmischen Märzmorgen, als wir in die Schule kamen, sagte der Herr Direktor: „Ich konnte für heute ein Fahrzeug auftreiben, wir fahren nach Wien zur ersten Frühjahrsmesse nach dem Krieg.
Im Herbst 1942 wurden die gefangenen Franzosen abgezogen und wir bekamen russische Gefangene vom Gefangenenlager, die waren sehr ausgehungert.
Während vor dem Krieg die jungen Leute hauptsächlich in der Landwirtschaft tätig waren, waren die Burschen und jüngeren Männer eingerückt und mussten durch Kriegsgefangene, alte Leute und auch Kinder als Arbeitskraft ersetzt werden.
Im Sommer 1941 wurde mein Jahrgang als Konfirmanden vorgestellt. Ich wurde von meinem Freund Muth Hans abgeholt, die Taufpatin (God) war auch schon da und wartete auf die Mutter.
Zu Martini war der Weidegang eingestellt, das war der Halterkirtag.
In den Jahren nach dem Krieg waren die Ernten sehr gering, denn es wurde nur selten Handelsdünger verwendet und die chemische Unkrautbekämpfung war damals noch in den Kinderschuhen.
In einer eigenen Serie wollen wir ihnen die Kindheits- und Jugenderinnerungen von Michael Pschaiden vorstellen. Vorab gleich ein herzliches Dankeschön an Herrn Pschaiden für die Übergabe seiner Niederschriften, die wir natürlich unverändert veröffentlichen. Wir starten mit einer Geschichte, die vor dem 2. Weltkrieg beginnt.
In der zweiten Klasse hatten wir einen jungen Lehrer von unserem Nachbarn Meixner der Sohn Karl, später Schuldirektor von Gols. Es war damals noch so, dass ein Lehrer der ja von der Kirchengemeinde aufgenommen wurde, die Fähigkeit haben musste, den Orgeldienst zu übernehmen.
Es war der 25. Juli 1938 ein Sonntag, da war für abends ein großer Aufmarsch aller Formationen vorbereitet und im Hause Meixner Adam hatte sich der Knecht Schmick Michl im Pferdestall gerade seine SA-Uniform angezogen, die Bauernknechte hatten damals allgemein ihre Schlafstätte im Stall.
Eines Tages wir beide, mein Vater und ich, waren hinten im Hof, da kamen zwei Russen, sie wollten Quartier für ihre Pferde.
In Zurndorf waren nach dem Krieg mehrere Bauern, die keine Pferde hatten, so wurden zum Beispiel für eine halbe Heide drei Katastraljoch ein paar Jungpferde fast noch Fohlen oder für einen halben Kreuzacker vier Joch ein paar Zugochsen eingetauscht. Für das Ackern von einem halben Acker durfte man einen anderen halben Acker anbauen.
Die Nichtbauern-Arbeiter waren früher Tagelöhner, Tagwerker war die Berufsbezeichnung.
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