Gefangene Russen in Zurndorf

von Werner

Im Herbst 1942 wurden die gefangenen Franzosen abgezogen und wir bekamen russische Gefangene vom Gefangenenlager, die waren sehr ausgehungert.

Unser Michaiwa ein Ukrainer wog bei der Ankunft 56 kg und zuletzt im Jahr 1945 bereits 96 kg. Die gefangenen Russen waren im Schuppen der ersten Dreschmaschinengesellschaft untergebracht, heute Juhasz.

Sie wurden ebenso wie vorher die Franzosen um fünf Uhr zu den Bauern gebracht und der Bauer hatte sie abends wieder ins Lager zu bringen, was in vielen Fällen größere Kinder taten.

Mit dem Roten Kreuz hatte die damalig russische Regierung keinen Vertrag und die Gefangenen bekamen auch keine Post.

Es waren von den 35 bis 40 Mann nur einer oder zwei Personen, die lesen und schreiben konnten. Nachdem unser Vater im ersten Weltkrieg in russischer Gefangenschaft war und die russische Sprache beherrschte, wurde bei uns bei der Arbeit sehr viel russisch gesprochen. Wobei mein Bruder und ich automatisch mitlernten, so dass ich bis Ende des Krieges fließend Russisch sprach. Unser Gefangener konnte kaum etwas Deutsch.

Quelle: Michael Pschaiden