Die Druschgesellschaft

von Werner

Unsere Ochsen wuchsen zu einem prächtigen Gespann heran, die aufs Wort mit einer kleinen Andeutung mit der Peitsche leicht gelenkt werden konnten.

Es war die Rasse Murbodner, welche viel mehr Ausdauer als die in unserer Gegend üblichen Fleckviehrinder hatten. Die Getreideernte wurde zu dieser Zeit noch überwiegend mit der Sense gemäht und in Garben gebunden. In Haufen (Mandl) geschlichtet zum Nachreifen und schließlich zum Dreschen mit der Dreschmaschine nach Hause gefahren.

Zur Dreschmaschine gehörte ein Dampflokomobil, das mit Kohlen beheizt wurde und ständig mit Wasser durch Zufuhr mit dem mobilen Fass (Load) versorgt werden musste. Es bestanden Druschgesellschaften von mehreren Bauern, etwa zwei Dutzend pro Gesellschaft. Es gab während des Krieges schon vereinzelt Bindemäher, die zum Teil mit Pferden aber auch schon mit Traktor gezogen wurden.

Unser Onkel Martin Pamer hatte schon einen Deutz Traktor 28 PS. Anfangs mit Eisenräder, später mit Gummibereifung. Mein Bruder Andreas war oft als Traktorfahrer beschäftigt.

Wir hatten uns ab 1940 von der ersten Druschgesellschaft gelöst und zu fünft eine eigene Dreschmaschine gekauft. Beim Dreschen hatten wir alle fünf mit den hauseigenen Leuten zusammen geholfen. Bei der Druscharbeit mussten trotz Einsparungen von Personal schon 12 – 15 Leute mitwirken. Bei der Druschgesellschaft waren es 24 Leute. Eine Tagesleistung von 10 Tonnen wurde kaum übertroffen.

Quelle: Michael Pschaiden